Neujahrsgruß des FORUM-Vorsitzenden Andreas Engler
Liebe Mitglieder,
ein aufreibendes und kräftezehrendes Jahr liegt hinter uns. Während die wirtschaftlichen Sorgen aufgrund der wiederholt angeordneten Betriebsschließungen zunahmen, entwickelte sich zuletzt auch die Umsetzung des Glücksspielstaatsvertrages 2021 (GlüStV 2021) durch die Parlamente der Länder nicht überall in der erhofften Form. Sehr gerne würde ich Ihnen und Euch heute mitteilen, dass wir auf einem guten Weg sind. Das neue Jahr beginnt jedoch leider so, wie das Letzte endete – mit Unsicherheit.
Zu den bestehenden wirtschaftlichen Sorgen durch den Shutdown kommt nun auch der nahende GlüStV 2021, der Mitte diesen Jahres in Kraft treten soll. Insbesondere nach den Meldungen aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz oder Thüringen ist bislang nicht sicher, ob eine Regulierung auf Grundlage qualitativer Kriterien, für welche sich die Branche und vor allem das FORUM so lange und mit Nachdruck eingesetzt hat, in den Ländern auch tatsächlich umgesetzt wird.
Die Politik hat noch immer nicht verstanden, dass der § 29 (4) eine große Chance ist, den Spielerschutz in Deutschland auf ein sehr gutes Niveau zu heben. Stattdessen wird versucht, unserer Branche mit allenfalls theoretisch begründbaren Abstandsregelungen den Kanalisierungsauftrag zu erschweren. Abstandsregeln zu Kinder- und Jugendeinrichtungen sind ein allgegenwärtiges Argument gegen unsere Standorte, obwohl das Thema für die Wissenschaft bislang immer noch Neuland ist. Die Auswirkung von Abstandsregelungen auf das Suchtgeschehen wurde bislang weder erforscht noch belegt, sodass sich hierzu keinerlei faktenbasierten Aussagen treffen lassen. Nichtsdestotrotz wird weiter argumentiert, dass Gebäude, in die man nicht hineinsehen kann, für Kinder und Jugendliche eine Gefahr darstellen. Diese Haltung ist nicht nachvollziehbar - genauso wenig nachvollziehbar wie die Behauptung, dass eine Reduzierung des Angebotes dem Spielerschutz diene. Diesem dient die Einführung des § 29 (4). Und die Länder, die davon keinen Gebrauch machen, handeln dem Spielerschutz und dem Kanalisierungsauftrag zuwider. Eine qualitative Verbesserung des Angebotes kann niemals schädlich sein. Diese Aussagen zu transportieren, ist die Aufgabe des FORUM und der ganzen Branche für 2021.
Natürlich wollen wir uns auch persönlich wieder austauschen.
Die Mitgliederversammlung des FORUM ist deshalb auf den 17. Juni 2021 gelegt worden.
Ich hoffe, dass wir uns dann in einer stabileren Situation befinden als heute. Für den Vorstand des FORUM und die Geschäftsstelle war und ist nach wie vor wichtig, Sie bestmöglich zu unterstützen.
Ich kann Ihnen versprechen, dass wir unsere Anstrengungen in den kommenden Wochen und Monaten beibehalten und intensivieren werden. Oberstes Ziel muss es sein, den Fortbestand der Betriebe in größtmöglichem Umfang zu sichern.
Schlussendlich bestätigt mich die Erfahrung des vergangenen Jahres darin, dass wir die aktuellen Herausforderungen bewältigen werden – durch offenen Dialog miteinander und im Bewusstsein unserer Stärken. Das FORUM wird weiterhin an Ihrer und Eurer Seite stehen.
Andreas Engler, Vorsitzender des FORUM der Automatenunternehmer e.V.